Gestern Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, stand ich bereits zum zweiten mal mit Kaffeetasse in der Hand und offenem Mund auf meinem Balkon und starrte in den Himmel. Knallorangerotviolette Flammen. Der Entschluss steht fest: Morgen klingelt der Wecker eine Stunde vor Sonnenaufgang.
Und da stehe ich nun, auf dem Aussichtsturm im Rosental. Wieder mit offenem Mund, diesmal aber mit Kamera statt Kaffee in der Hand. Die Wolkendecke ist etwas dichter und es gelangt nicht ganz so viel Licht darunter wie an den letzten beiden Tagen. Nichtsdestotrotz klickt die Kamera unentwegt und darf nur kurz pausieren wenn ich das Objektiv wechsle. Nach etwa 30 Minuten ist auch schon wieder alles vorbei. Ich packe zusammen und radle ins Büro.
Am Ende entpuppt sich mal wieder ein Foto als das beeindruckendste, mit dem man vorher gar nicht gerechnet hat. Nachdem ich die Einzelbilder zusammengerechnet habe, zeigt sich mir ein Panorama, in dem die Stadt fast in der visuellen Übermacht des Schauspiels untergeht, unwichtig erscheint, beinahe hilflos. Allerdings zu Unrecht, denn ihr Vorhandensein ist essenziell.